10. November 2022
Bibliographie
Hans Wollschläger
1935–2007

Biogramm Hans Wollschläger

Aus: Arno Schmidt, ›Der Briefwechsel mit Hans Wollschläger‹, hg. v. Giesbert Damaschke, Bargfeld, Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag 2018. (Mit kleineren Korrekturen.)

17.3.1935
geboren in Minden (Westfalen) als erstes von drei Kindern des evangelischen Pfarrers Hermann und seiner Frau Gertrud Wollschläger
1937
Wollschlägers Vater wird Pfarrer in Herford
1941
Besuch der Bürgerschule Stiftberg in Herford
1946–1955
Besuch des humanistischen Friedrichs-Gymnasiums; Abitur
1949/1950
Klavier- und Orgelunterricht bei Arno Schönstedt
1955/1957
Kirchenmusikstudium an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold (Ausbildung für Dirigenten und Komponisten); Kompositionsunterricht bei Wolfgang Fortner, privater Dirigierunterricht bei Hermann Scherchen; Abschluß des Studiums nach der Exmatrikulation mit dem A-Examen
1956
Wollschlägers Vater wird Pfarrer in Essen-Rellinghausen
1957–1970
Freier Mitarbeiter des Karl-May-Verlages, Bamberg; Wollschläger wohnt zeitweilig in einer Wohnung im Verlagsgebäude (E.T.A.-Hoffmann-Straße 2)
ca. 1957
erste Ehe, kurz danach wg. eines Formfehlers geschieden
1958
Wollschläger nimmt Kontakt zur Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft auf, für die er in den Folgejahren verschiedene editorische und organisatorische Arbeiten übernimmt
1959
Wollschlägers Vater wird Militärdekan in Bonn; Umzug zur Adresse Heinrichsdamm 10, erneuter Umzug zur Adresse Dr.-Haas-Straße 2b
1962
Heirat mit Monika Ostrowsky
1963
›Die Stimme des Negers. Befreite Sklaven erzählen‹ von Benjamin Albert Botkin (Übersetzung)
1965
›Karl May in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten‹ (überarbeitete Neuauflage 1976); Übersetzungen: ›Eine andere Welt‹ von James Baldwin; ›Komm wieder Dr. Caligari‹ von Donald Barthelme ; ›Ein Hundertdollar-Mißverständnis‹ von Robert Gover; Umzug, neue Anschrift: Hohe-Kreuz-Straße 43
1966–1973
›Werke in vier Bänden‹ von Edgar Allan Poe (Übersetzung; zusammen mit Arno Schmidt)
1966
›Amerikanische Zeitgenossen‹ von Curtis Zahn (Übersetzung)
1967
Übersetzungen: ›Kitten in der Klemme‹ von Robert Gover; ›Lieber tot als rot‹ von Stanley Reynolds; ›Das Mandelbaumtor‹ von Muriel Spark
1968
Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler; ›Leben in Battersea‹ von Neil Dunn (Übersetzung)
1969
Gründungsmitglied der Karl-May-Gesellschaft
1970
›Die bewaffneten Wallfahren gen Jerusalem‹ in: ›Kirche und Krieg‹, hg. v. Karlheinz Deschner, eigenständige Neuausgabe 1973; das erste Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft erscheint, Wollschläger schreibt in den Folgejahren für das Jahrbuch eine Reihe umfangreicher Aufsätze; ›Anna Livia Plurabelle‹ von James Joyce (Übersetzung)
1971
Wollschläger wird stellv. Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft; Übersetzungen: ›Trip mit Kitten‹ von Robert Gover; ›Trixie‹ von Wallace Graves
1973–1975
Unterrichtet Musik am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium in Bamberg
1973
›Die Freistatt‹ von William Faulkner (Übersetzung); Geburt des Sohnes Andreas
1975
Wollschläger wird Mitherausgeber der Jahrbücher der Karl-May-Gesellschaft; Übersetzungen: ›Der lange Abschied‹ und ›Die simple Kunst des Mordes‹ von Raymond Chandler, ›Ulysses‹ von James Joyce; Umzug, neue Anschrift: Jakobsplatz 1
1976
Übersetzungen: ›Gesammelte Detektivstories‹ und ›Mord im Regen‹ von Raymond Chandler, ›Der gläserne Schlüssel‹ von Dashiell Hammett, ›Schorschi schrumpft‹ von Florence Parry Heide und Edward Gorey; Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1977
Deutscher Jugendliteraturpreis (für die Übersetzung von ›Schorschi schrumpft‹)
1978
›Die Gegenwart einer Illusion. Reden gegen ein Monstrum‹
1980
›Das Karl Kraus Lesebuch‹ (Hg.), Neuauflage 1987
1981
›Gesammelte Gedichte‹ von James Joyce (Übersetzung)
1982
›Herzgewächse oder Der Fall Adams. Fragmentarische Biographik in unzufälligen Makulaturblättern‹; Arno Schmidt Preis; Preis der Stadt Nürnberg
1983
Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
1984
›Von Sternen und Schnuppen. Bei Gelegenheit einiger Bücher. Rezensionen und Zensuren‹
1986
›In diesen geistfernen Zeiten. Konzertante Noten zur Lage der Dichter und Denker für deren Volk‹; Stipendium des Deutschen Literaturfonds
1987
›»Tiere sehen dich an« oder Das Potential Mengele‹; Beginn der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Karl Mays (zusammen mit Hermann Wiedenroth); Tod des Vaters
1988
›Kindertodtenlieder‹ von Friedrich Rückert (Hg.); Preis der Henning-Kaufmann-Stiftung
1989
E.T.A.-Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg; Tod der Mutter
1990
›Briefe 1937–1959‹ von Raymond Chandler (Übersetzung); Ehrendoktorwürde der Universität Bamberg
1993
›Bannkreis der besseren Heimat. Rede zur 450-Jahr-Feier des Friedrichs-Gymnasiums Herford‹
1995
Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung Weimar
1997
›Wiedersehen mit Dr. F. Beim Lesen in Letzter Zeit‹; Berganza-Preis
1998
Beginn der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Friedrich Rückerts (zusammen mit Rudolf Kreutner); Herzinfarkt; Umzug nach Dörflis
2000
Bundesverdienstkreuz
2001
›Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh: Wie dies stirbt, so stirbt er auch‹; Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung
2002
Beginn der ›Schriften in Einzelausgaben‹; im Sommersemester Poetik-Professur an der Universität Bamberg
2003
Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt
2005
›Moments musicaux. Tage mit TWA‹; Karl May, ›Ardistan und Dschinnistan I und II‹, kritische Ausgabe nach den Manuskripten (Hg., zusammen mit Franziska Schmitt, Bd. 2 2006); Friedrich-Baur-Preis für Literatur der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
19.5.2007
gestorben in Bamberg; August-Graf-von-Platen-Preis der Stadt Ansbach (postum).